Besuch und Besichtigung des Grundstückes (ca. 1978)
Die Kolpingfamilie Rohrbach hat bereits ab 1976 jährlich Urlaubsreisen für ihre Mitglieder organisiert und durchgeführt. Diese Reisen führten häufig in Kolpinghäuser, die meist in schöner Umgebung lagen, und die unseren Mitgliedern die gewünschten Urlaubsgefühle und -erlebnisse vermittelten. Bereits zu dieser Zeit keimten bei einigen Vorständen zunächst nur Gedanken, wie schön es wäre, selbst ein Haus oder Heim. zu besitzen, das zu Ferien, Tagungen, Schulungen usw. genutzt werden könnte. Aus Gedanken wurden Pläne, die wiederum zu den wesentlichsten Fragen zur Durchführung eines solchen Bauvorhabens führten: Wo und wie sind solche Pläne in die Tat umzusetzen und vor allem, sind diese überhaupt zu finanzieren. Zunächst waren ein, gesundes Selbstvertrauen. und der Mut, etwas bewegen zu können, vorhanden, Eigenschaften, die meist nur in einer gut funktionierenden Gemeinschaft vorkommen. Aufgrund der in den vorangegangenen Jahren realisierten Veranstaltungen wurde die Erkenntnis gewonnen, dass Organisationstalent und bei zahlreichen Mitgliedern gutes handwerkliches Können und Erfahrung vorhanden sind, um viele bei einem Hausbau in Eigenregie vorkommende Arbeiten durchführen zu können.
Einige Mitglieder vor allem des damaligen Vorstandes unterhielten sehr gute Beziehungen zu kommunalen,, regionalen und überregionalen Landes- und Kirchenbehörden, die hilfreich sein konnten; eine Überlegung, .die sich in der Folgezeit als absolut richtig erwies. Schließlich vermittelten die Ergebnisse und die erfolgreiche Gestaltung der ersten Feste „Pfingsten mit Kolping“ die Zuversicht, dass bei Bündelung aller guten Eigenschaften und Fähigkeiten auch die Bewältigung der finanziellen Seite für ein solches Bauvorhaben nicht unmöglich ist.
Vor diesem Hintergrund begann die zielstrebige Suche nach einem geeigneten Grundstück. Bereits nach relativ kurzer Zeit wurden die Bemühungen belohnt, und ein Landwirtschaftliches Anwesen mit Scheune und 4700 qm Land, in Falkenstein/ Nordpfalz, auf 400 m Höhe, am Nordhang des Donnersberges gelegen, für geeignet befunden. Der Kaufvertrag wurde am 27.04.1978 abgeschlossen.
Grundsteinlegung Mai 1981
Am 25.09.1978 erfolgte die Gründung des „Kolping- Familien- und Jugendhaus Falkenstein e.V.“ eigens zur Durchführung des Bauvorhabens sowie zur späteren Verwaltung und Vermarktung des Hauses. Am 04.02.1981 wurde ein angrenzendes Grundstück von 2175 qm als Abrundung zu dem Gesamtkomplex zugekauft. Die alten Gebäude wurden so gut wie ganz abgerissen und, da planungsmäßig gut vorgearbeitet war, mit. dem Neubau zügig begonnen. Am 01.05.1981 fand die Grundsteinlegung durch den Diözesanpräses des Kolpingwerkes Herrn Domkapitular Gerhard Fischer statt.
„URKUNDE ZUR GRUNDSTEINLEGUNG
Im Jahre des Heils 1981, am 1. Tag des Wonnemonats Mai, im 116 Jahre nach dem Tod des Begründers der Katholischen Gesellenvereine, Adolph Kolping, da der Pole Karol Woytila als Johannes Paul II den Stuhl Petri inne hat, Friedrich Wetter Bischof von Speyer, Prälat Heinrich Festing Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes und Zentralpräses der Deutschen Kolpingfamilie, Pfarrer Gerhard Fischer Präses des Diözesanverbandes Speyer und Regionaldekan Hermann Stillemunkes Präses des Landesverbandes Saar der Deutschen Kolpingfamilie, Pfarrer Paul Weißmann aus Niederwürzbach Präses des Bezirksverbandes Saar im Diözesanverband Speyer, Pfarrer i.R. Leo Köller Wiederbegründer und seit 1959 1. Präses der Kolpingfamilie Rohrbach/ Saar, Kaplan Josef Steiger Pfarrverweser der Pfarrei St. Johannes in Rohrbach, Pfarrer Manfred Specht in Winnweiler und Pfarrer jR. Ludwig Bieg in Falkenstein sind, da Professor Karl Carstens als 5. Bundespräsident die Bundesrepublik Deutschland repräsentiert, Helmut Schmidt als 5. Bundeskanzler die Geschicke der Bundesrepublik Deutschland leitet, Dr. Bernhard Vogel Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und Werner Zeyer Ministerpräsident des Saarlandes, Karl Ritter Landrat des Donnersberg Kreises und Albert Schwarz Landrat des Saar-Pfalz- Kreises, Josef Hoffmann Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler und Dr. Werner Hellenthal Oberbürgermeister der Mittelstadt St. Ingbert, Norbert Fischer Ortsbürgermeister der Gemeinde Falkenstein sind, da Dr. Paul Hoffacker Zentralvorsitzender, Robert Kaiser Vorsitzender des Diözesanverbandes Speyer und Kunibert Brehm Vorsitzender des Landesverbandes Saar der Deutschen Kolpingfamilie, Josef Schondorf Vorsitzender des Bezirksverbandes Saar im Diözesanverband Speyer, Eduard Wagner 1. Vorsitzender und Roland Weber 2. Vorsitzender der Kolpingfamilie Rohrbach/Saar sind,
hat der Diözesanpräses Gerhard Fischer den Grundstein zu diesem Familien- und Jugendhaus der Kolpingfamilie Rohrbach/Saar gelegt.
Die Planung und die technische Leitung des Bauvorhabens liegen in den Händen von Mitgliedern der Kolpingfamilie Rohrbach/Saar, dem Architekten Franz-Josef Thiel, dem Statiker Josef Ochs und dem Maurermeister Heinz Abel.
Der Erweiterungs- und Umbau zu diesem Heim ist ausschließlich in freiwilliger Arbeitsleistung der Mitglieder der Kolpingfamilie Rohrbach/Saar erstellt worden.
Allen Helfern, die am Entstehen und an der Verwirklichung dieses Hauses durch ideellen und persönlichen tatkräftigen Einsatz mitgewirkt haben und weiterhin mitwirken werden, ob sie namentlich genannt oder nicht genannt sind, vornehmlich den Mitgliedern der Kolpingfamilie Rohrbach/Saar, wird ganz besonders herzlich Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Möge dieses Haus allezeit dem Segen und dem Schutz des Allerhöchsten anbefohlen sein, dem Wohle der Bewohner und Besucher dienen und der vorgesehenen Zweckbestimmung – der Jugend- und Erwachsenenbildung, der Besinnung und Erholung – zur Verfügung stehen.
+ Der Herr + segne dieses Haus + und alle + die da gehen ein und aus +
FALKENSTEIN – St. Ingbert 1. Mai 1981
Der Diözesonpräses Gerhard Fischer
Der Präses Pfr. Leo Köller
Der Vorstand Eduard Wagner und Roland Weber“
Richtfest November 1981
Bereits am 1.4.11.1981. konnte dem Haupthaus die Richtkrone aufgesetzt werden.
Einweihung 1983
Erweiterung Haus 2 1988
In den Jahren 1986/87 wurde das ursprünglich gar nicht vorgesehene Haus 2 erstellt. Am 01.05.1990 wurde dieses Haus 2 zusammen mit einem schönen Rundturm aus behauenen Sandsteinen eingeweiht.
Einweihung Mariengrotte 1994
Vorläufiger Schlusspunkt der gesamten Baumaßnahme war die Errichtung einer Lourdes — Grotte als Dank für die erfolgreiche Vollendung des Bauwerkes ohne größere Unfälle. Die Grotte konnte am 01.05.1994 durch den Präses Pfr. Georg Dahl eingeweiht werden.
Die Durchführung dieses für eine Kolpingfamilie gewaltigen Bauwerkes war nur möglich, durch den unermüdlichen Einsatz zahlloser Mitglieder und Freunde der Kolpingfamilien Rohrbach, Falkenstein, Winnweiler und anderen Orten aus der Pfalz; durch viel Verständnis und unbürokratische Behandlung durch die Behörden, die für Genehmigungen und Überwachung der Arbeiten zuständig waren, sowie durch die finanzielle Unterstützung durch Kommunal -‚ Landes -‚ und Kirchenbehörden, und schließlich nicht zuletzt auch durch Freunde und Sponsoren.
Die gesamte Bauzeit, ohne die Unterbrechung zwischen den Häusern 1 und 2, erhält erst dann ihren richtigen Stellenwert, wenn man bedenkt, dass 22.000 Arbeitsstunden für Haus 1 und 12.000 Stunden für Haus 2 in Eigenregie geleistet wurden. Alles in allem hat die Kolpingfamilie Rohrbach rund 70% der gesamten Bausumme selbst aufgebracht. Dies alles ist umso bemerkenswerter durch die Tatsache, dass Falkenstein immerhin rund 85 Km von Rohrbach entfernt ist.
Die Bilder auf dieser Seite wurden uns freundlicherweise von Karl Abel zu Verfügung gestellt.